Komplette Überholung des Liebherr D936 L A6 Motors

Motoren von Mobilkranen sind Einheiten, die enormen Belastungen standhalten müssen und unter anspruchsvollen Bedingungen arbeiten. Wenn etwas kaputt geht, gibt es keinen Platz für halbe Sachen – man muss umfassend handeln. Genau so ein Fall kam in unsere Werkstatt: der Motor Liebherr D936 L A6, der mit Anzeichen von Wasser im Öl ankam. Was nun? Sehen Sie, wie der gesamte Prozess seiner Überholung aussah.

Erste Schritte – Reinigung und erste Überprüfung

Bevor die Mechaniker zu den Werkzeugen greifen, wird der Motor gründlich gewaschen. In diesem Fall waren die Verschmutzungen so schwerwiegend, dass sie die Einheit wie eine Betonschale bedeckten. Erst nach der Reinigung kam der Motor an den Arbeitsplatz, wo der Zerlegungsprozess und die ersten Inspektionen begannen. Bereits in diesem Stadium konnten wir besorgniserregende Signale feststellen – eine gebrochene Buchse, die wahrscheinlich durch Überhitzung entstanden ist, könnte dazu führen, dass Kühlmittel ins Öl gelangt. Die Zerlegung offenbarte noch mehr – jedes Teil wurde genau überprüft und gemessen, sogar die Schrauben wurden auf das Dehnen der Gewinde analysiert.

Zusammenbau – eine Phase, in der es keinen Platz für Fehler gibt

Nach der Überprüfung und Vorbereitung der Teile begannen wir mit dem Zusammenbau. Von den Stößelkäppchen über die Lager und die Kurbelwelle bis hin zur Nockenwelle und den Kraftstoffpumpen. Jeder Handgriff musste mit voller Konzentration ausgeführt werden. Der Steuermechanismus in diesem Motor basiert auf Zahnrädern, und die korrekte Einstellung ist absolut prioritär. Selbst der kleinste Fehler kann dazu führen, dass der Motor erneut zerlegt werden muss – oder schlimmer noch – dass der Motor beschädigt wird. In diesem Modell ist das Gehäuse des Schwungrades gleichzeitig das Gehäuse des Steuermechanismus – schwer, massiv und entscheidend für die weitere Montage. Als es uns gelang, es zu installieren, war es an der Zeit, die Kolben, die Ölwanne und schließlich den Zylinderkopf zu montieren.

Achtung auf Details – eine unscheinbare Dichtung kann den Motor ruinieren

Beim Zusammenbau musste auf scheinbar kleine Elemente geachtet werden – wie die universelle Dichtung, die in einer Version des Motors ideal ist, in einer anderen jedoch den Ölkanal blockieren kann. Solche Fehler können den Öldruck drastisch senken und zu einem Ausfall des gesamten Motors führen. Daher wurde jede Dichtung genau an die spezifische Konfiguration angepasst.

Erste Inbetriebnahme und Tests auf dem Prüfstand

Als der Motor bereit war, kam er auf den Prüfstand. Die Inbetriebnahme erfolgte schrittweise – zuerst im Leerlauf, mit leichter Belastung. Die Tests umfassten Temperaturen, Drücke, Arbeitscharakteristik sowie die Funktion des elektronischen Steuergeräts, das in diesem Modell für die Regelung der Drehzahlen verantwortlich ist.

Elektronik hat auch eine Stimme

Im Gegensatz zu älteren, rein mechanischen Einheiten verfügt der Liebherr D936 L A6 über einen elektronischen Drehzahlregler. Das bedeutet, dass für die Tests ein entsprechendes ECU-Steuergerät angeschlossen werden musste, das es ermöglichte, spezifische Drehzahlen vorzugeben und die Reaktion des Motors zu beobachten. Das Ergebnis? Der Motor läuft wie neu. Nach einem vollständigen Testzyklus wurde er für die Rückkehr in seine natürliche Umgebung – den Mobilkran – vorbereitet.

Sehen Sie den gesamten Überholungsprozess des Motors auf YouTube – Liebherr D936 L A6: